Krebsforschung

 

 


Normale Zellteilung und Zellteilung bei Krebs (c) Public Domain

 

 

Allgemeines zu Krebserkrankungen

 

Krebserkrankungen sind evolutionsgeschichtlich bereits aus der Zeit der Saurier bekannt. Als Bezeichnung für Geschwüre taucht der Name zuerst im Corpus Hippcraticum auf. Im 2. Jh. n. Chr. erläutert Galenos die Herkunft des Namens:

 

„... und an der Brust sahen wir häufig Tumoren, die der Gestalt eines Krebses sehr ähnlich waren. So wie die Beine des Tieres an beiden Seiten des Körpers liegen, so verlassen die Venen den Tumor, der seiner Form nach dem Krebskörper gleicht.“ (Galenos von Pergamon, um 129 – 200 n. Chr.)

 

Wir wissen allerdings nicht, wie häufig solche Erkrankungen im Altertum tatsächlich auftraten. Dass Krebserkrankungen in unserer Zeit häufiger auftreten, liegt in erster Linie an der höheren Lebenserwartung der Menschen und der Tatsache, dass die Zahl der Erkrankungen im Alter signifikant wächst. In der Gesamtstatistik spielen Krebserkrankungen in jungen Jahren oder im Kindesalter dagegen eine eher untergeordnete Rolle, sie deuten jedoch darauf hin, dass vielfach eine genetische Komponente vorliegen muss und einige vermeintliche Krebsursachen (z.B. Umweltfaktoren) nicht jenes Gewicht haben, wie es in den letzten Jahrzehnten immer wieder dargestellt wird. Zwar sind Umwelteinflüsse erwiesen, insgesamt überwiegen jedoch andere Ursachen der Krebsenstehung.

 

Zur Zeit der Doktorarbeit des Herausgebers am Organisch-Chemischen Institut der Universität Innsbruck (1959-1962) war das Thema „Krebs“ bereits so präsent wie heute, weil der Ordinarius der Organischen Chemie (Univ. Prof. Dr. Hermann Bretschneider) ursprünglich aus der Pharmaindustrie kam und die Thematik in seinen Vorlesungen und im Gespräch mit seinen Doktoranten und Assistenten häufig angesprochen wurde. Im Wesentlichen wurden, wenn auch zu dieser Zeit noch ohne genauere biochemische oder humangenetische Kenntnisse, bereits fast alle Hypothesen diskutiert, die zum Teil auch heute noch gelten und oft ungelöst sind. Allerdings ging man zu dieser Zeit von der Vorstellung aus, dass allen Krebserkrankungen eine gemeinsame Ursache zu Grunde liegt. Diese Vorstellung hat sich als falsch erwiesen und es wird heute bekanntlich angenommen, dass unterschiedliche Krebsformen ganz unterschiedliche Ursachen haben - immerhin dürften jedoch einer speziellen Krebsart gemeinsame Ursachen zu Grunde liegen, was allerdings noch nicht schlüssig bewiesen ist.

 

Auch die Behandlungsmethoden (Operation, Bestrahlung und Chemotherapie) galten damals bereits als Standardmethoden und selbst der Mechanismus von heute noch eingesetzten Chemotherapeutica wie z.B. 5-Fluoruracil, wurde bereits richtig, nämlich als „Störung“ der Basensequenzen im Genom gedeutet. Ansonsten waren die Kenntnisse der Biochemie oder gar der Humangenetik in den 60er Jahren rudimentär. Erst der sprunghaft wachsende Wissenstand der 70er und 80er Jahre machte völlig neue Therapieansätze möglich. Auf moderne Vorstellungen solche Therapieansätze soll an dieser Stelle bewusst nicht eingegangen werden, da diese im Gesamt-Content der nachfolgenden, ständig ergänzten Beiträge zum Thema dargestellt werden.  (AR)

 

 

 

 

 

 

Pharmaka sind Wirkstoffe für therapeutische oder diagnostische Zwecke, allerdings gilt der von Paracelsus (1493-1541) geprägte Satz:

 

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei“.

 

Paracelsus machte sich bei seinen Vorlesungen in Basel oft unbeliebt weil er sie 1). auf deutsch hielt und 2). die vorherrschende Meinung der Humoralpathologie des Galen oft als Bücherweisheit medizinischer Gelehrter kritisierte.

 

 

Druckversion | Sitemap
© Dr. Alfred Rhomberg