Morbus Parkinson und die Funktion des
Proteins PMR1
Neue Erkenntnisse zu Morbus Parkinson – das kalziumtransportierende Protein PMR1 und seine Funktion zur Ausbildung der Erkrankung
Es ist bekannt, dass es bei Parkinson-Patienten im Gehirn zur Degeneration und dem Absterben von Hirnzellen kommt, was letztlich zu den bekannten motorischen Störungen führt. Die Krankheit ist durch den progressiven Verlust von dopaminergen Neuronen charakterisiert, für dessen Ursache ein bisher nicht geklärtes Zusammentreffen von genetischen und Umweltfaktoren angenommen wird. Eine weitere Besonderheit ist, dass die betroffenen Nervenzellen besonders viel Kalzium sowie den Eiweißstoff Alpha-Synuclein enthalten.
Mehrere Publikationen (November 2012) weisen auf neue bisher nicht bekannte Details der Parkinson Erkrankung hin, die einen wichtigen Schritt für eine mögliche Behandlung der Parkinson Krankheit bedeuten könnten.
Die WissenschafterInnen vom Institut für Molekulare Biowissenschaften an der Leopold-Franzens Universität Graz um Univ. Prov. Dr. Francesco Madeo, Leiter der Arbeitsgruppe "Hefegenetik und Molekularbiologie/Zelltod“ haben einen molekularen Mechanismus des neuronalen Zelltodes entdeckt. "Was wir wissen ist, dass erkrankte Zellen sich durch einen unnatürlich hohen Kalziumgehalt auszeichnen", so Prof. Francesco Madeo. Als Modellsystem dienen der Arbeitsgruppe Hefezellen, um die molekularen Mechanismen des Zelltodes aufzuklären.
Zellen werden durch Proteindesaktivierung geschützt
Zusammen mit Sabine Büttner und einer internationalen Forschergruppe hat Prof. Madeo ein spezielles, kalziumtransportierendes Protein namens PMR1 (Plasma membrane-related Ca2+ Adenosin triphosphatase, ATPase) untersucht und beobachtet, dass in verschiedenen Organismen die Desaktivierung von PMR1 den charakteristischen Anstieg von Kalzium in den Nervenzellen, verhindert.
Diese Kenntnis des hinter dem Absterben von Nervenzellen steckenden Mechanismus könnte für eine bessere Therapie von altersbedingten Krankheiten von großer Bedeutung sein.
Resumée: Nach Meinung der Grazer Arbeitsgruppe könnte es eine interessante Aufgabe für die Pharmaforschung bedeuten, Medikamente zu entwickeln, die PMR1 ausschalten.
(AR)
(4.12.2012)
Quellen:
http://www.nature.com/cdd/journal/vaop/ncurrent/abs/cdd2012142a.html
http://science.apa.at/site/medizin_und_biotech/detail.html?key=SCI_20121122_SCI39371351210339774
Zu PMR1 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1379856