Außer den klassischen Verfahren zur Behandlung von Tumoren (Bestrahlung und klassische Chemotherapie) gibt es heute mehrere, teils sehr erfolgreiche Ansätze zur Behandlung von bösartigen Tumoren, u.a. Monoklonale Antikörper und spezifisch wirksame Chemotherapeutika wie Cisplatin, Docetaxel, GD 177 und viele mehr.
Auch Ramucirumab (1) (2) ist ein monoklonaler Antikörper, der jedoch nicht spezifisch gegen eine bestimmte Krebsart wirkt, sondern sich allgemeiner einsetzen lässt, weil es sich um einen Wirkstoff handelt, der die Bildung neuer Blutgefäße stört und so das Wachstum von Tumoren hemmen bzw. ein weiteres Voranschreiten der Erkrankung verhindern kann. Oft wird auch nur die Verkleinerung eines Tumors angestrebt, um ihn besser operabel zu machen.
Von der FDA wurde Ramucirumab unter der Bezeichnung Cyramza® (IMC-1121-B, US-Pharmahersteller Eli Lilly) im April 2014 nach einer Begutachting in einem „beschleunigten“ Verfahren zugelassen, weil dessen Wirkung als „Vascular Endothlial Growth Factor (VEGF) eindeutig bewiesen werden konnte.
Wirkungsweise: VEGF ist ein wichtiges Molekül bei der Entstehung und beim Wachstum von neuen Blutgefäßen (Angiogenese), wobei dieses Protein speziell bei Krebszellen hochreguliert wird. Der Tyrosinkinase Vascular endothelial growth factor receptor 2 (VEGF R2) ist dabei ein Schlüsselmediator von VEGF-induziertem Blutgefäßwachstum.
Es wurde zunächst bei fortgeschrittenem metastasierendem Magenkrebs eingesetzt. Seit Januar 2016 ist Cyramza® (gegebenenfalls in Kombination mit Docetaxel) auch bei erwachsenen Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Karzinom der Lunge (Bronchialkarzinom) zugelassen (2),
Anm.: Ein nicht-kleinzelliges Karzinom wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist es dafür jedoch schon zu groß oder es hat bereits über das Blut- oder Lymphsystem Metastasen in anderen Körperregionen (Metastasen) gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Lungenkrebs.
Bei Lungenkrebs sollte Ramucirumab vor der Gabe mit Docetaxel als Monosubstanz (durch Infusion) in Abständen von drei Wochen gegeben und erst beendet werden, wenn der Krebs weiter fortschreitet oder Ramucirumab nicht vertragen wird (2).
Herstellung: Der monoklonale Antikörper Ramucirumab vom Typ IgG1 besteht aus 1320 Aminosäuren und wird durch die Maus-Myelomzelllinie NS0nd produziert.
(AR)
(13.11.2016)
Quellen:
(1) https://www.lilly-pharma.de/de/pdf/fachinformation/fachinformation_cyramza.pdf
(2) https://www.gesundheitsinformation.de/ramucirumab-cyramza-bei-fortgeschrittenem.2612.de.html