Abirateron (Zytiga®) – ein Mittel gegen metastasierendes Prostatakarzinom mit nachgewiesenem Zusatznutzen

 


Abirateron

 

 

Abirateron gehört chemisch zur Gruppe der Steroide und dient als Hormontherapie zur Behandlung des metastasiereden kastrationsresistenten Prostatakarzinoms. Als Abirateronacetat ist die Substanz oral gut resorbierbar.

 

Dem seit Nov. 2011 in der EU zugelassenen Abirateron wurde im Mai 2012 in Kombination mit Prednison/Prednisolon durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ein beträchticher Zusatznutzen attestiert (1).

 

Wirkmechanismus: Abirateron katalysiert als selektiver Inhibitor des Cyp17A1-Enzyms wichtige Schritte in der Androgen (Testosteron)- und Estrogen-Biosynthese. Dadurch senkt es die Hormonproduktion in den Hoden, der Nebenniere und der Prostata.

 

Die Therapiekosten mit Abirateron sind deutlich niedriger als diejenigen mit den bekannten Chemotherapeutika der Taxane (Eibenwirktoffe) z.B. Docetaxel oder Cabizitaxel=Jevtana). Abirateron (Zytiga®) sollte daher vor der Behandlung mit diesen Chemotherapeutika versucht werden. Eine ständige Überwachung der Patienten ist erforderlich, weil Zytiga® Vorhofflimmern und Tachycardie verursachen kann, insbesondere wenn eine Herzinsuffizienz vorliegt.

 

Das Produkt wurde ursprünglich von der Cougar Biotechnology Inc. entwickelt, 2009 an Johnson & Johnson (J&J) verkauft und in Deutschland von der J&J Tochter Janssen-Cilag vermarktet.

 

(AR)

(7.8.2013)

 

Quelle u.a.

 

(1) http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/NA/Homepage/2013-07_Zytiga.html

 

s.a.http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/NA/Archiv/201307-Zytiga.pdf

 

Pharmaka sind Wirkstoffe für therapeutische oder diagnostische Zwecke, allerdings gilt der von Paracelsus (1493-1541) geprägte Satz:

 

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei“.

 

Paracelsus machte sich bei seinen Vorlesungen in Basel oft unbeliebt weil er sie 1). auf deutsch hielt und 2). die vorherrschende Meinung der Humoralpathologie des Galen oft als Bücherweisheit medizinischer Gelehrter kritisierte.

 

 

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© Dr. Alfred Rhomberg