Cabazitaxel/ Jevtana - Prostatakarzinom

 

 

 

 

 

CABAZITAXEL - Public Domain

 

 

Cabazitaxel (Jevtana) - ein neues Chemotherapeuticum bei Prostatakrebs

 

Die Chemotherapie bei Prostatakrebs ist bisher immer ein Mittel der zweiten Wahl, dies könnte sich mit dem sehr teuren Cabazitaxel (Aventis/Sanofi) ändern.

 

Die sogenannten „Taxane“ (Inhaltstoffe der Eibe) werden seit einiger Zeit nach Prostatakarzinomoperationen eingesetzt, wenn der Krebs nach der Operation oder Bestrahlung nicht vollständig besiegt werden konnte, was durch ein Wiederansteigen des PSA-Wertes erkennbar ist. Zunächst wird geprüft, ob durch eine Hormontherapie bzw. durch Firmagon eine Senkung von Testosteron möglich ist – der an sich langsam verlaufene Prostatakrebs kann dann eine Zeit lang aufgehalten werden. Ist dies nicht der Fall so rückt die für den Patienten schwerwiegende Frage einer Chemotherapie in den Vordergrund. Klassische Zytostatica haben sich beim Prostatakarzinom wenig bewährt und auch das dem Cabazitaxel strukurell nahe verwandte Docetaxel (ebenfalls ein Taxan aus der Eibe) wirkt nicht wirklich überzeugend.

 

Selektiver soll das neue in Europa weitgehend zugelassene Jevtana (Cabazitaxel) wirken, vor allem, wenn das Karzinom gegen Docetaxel resistent geworden ist. Als halbsynthetisches Produkt kann Jevtana nicht billig sein. Für den Chemiker bedeutet eine chemische Struktur mit 12 Assymetriezentren eine enorme Herausforderung, Cabazitaxel kann daher nicht vollsynthetisch hergestellt werden. Aber auch bei Verwendung von Eibenextrakten kann jede chemische nachträgliche Bearbeitung die Wirksamkeit zerstören.

 

Jevtana hat wie Docetaxel Nebenwirkungen und darf nicht bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion angewendet werden. (AR)

 

 

(16.11.2012)

 

 

 

http://www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/NA/Archiv/2011023-Jevtana.pdf

http://ec.europa.eu/health/documents/community-register/2011/2011031798490/anx_98490_de.pdf

 

 

Pharmaka sind Wirkstoffe für therapeutische oder diagnostische Zwecke, allerdings gilt der von Paracelsus (1493-1541) geprägte Satz:

 

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei“.

 

Paracelsus machte sich bei seinen Vorlesungen in Basel oft unbeliebt weil er sie 1). auf deutsch hielt und 2). die vorherrschende Meinung der Humoralpathologie des Galen oft als Bücherweisheit medizinischer Gelehrter kritisierte.

 

 

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© Dr. Alfred Rhomberg