Was ist MRSA?

 

 

In den aktuellen Medien wird u.a. darüber berichtet, dass Grillfleisch in mehreren deutschen Städten in hohem Prozentsatz mit MRSA, einem „Krankenhauskeim“ verseucht ist. Was bedeutet MRSA und sind Infektionen damit gefährlich? Zunächst: es handelt sich nicht um ein Virus, wie in manchen Medien berichtet wird, sondern um Bakterien.

 

MRSA bedeutet: Methicillin-resistenter Staphyococcus aureus. Viele Stämme von Staphycoccus aureus sind relativ harmlos und meist mit verschiedenen Antibiotika behandelbar. Es gibt zunehmend auch Stämme gegen die Penicilline und Cephalosporine und andere Antibiotikaklassen unwirksam sind.

 

„MRSA besitzen das Resistenzgen mecA, das für ein modifiziertes Penicillin-Bindeprotein (PBP2a, syn. PBB2') kodiert. Dieses Protein – die bakterielle Transpeptidase  – ist normalerweise für die korrekte Verknüpfung der Bausteine der Zellwand verantwortlich. β-Lactam-Antibiotika imitieren einen solchen Baustein, binden aber irreversibel an die Transpeptidase welche dadurch dauerhaft inaktiviert wird. Wenn genügend Transpeptidasen auf diese Weise zerstört werden, können keine neuen Verknüpfungen mehr gebildet werden und die Zellwandsynthese kommt zum Erliegen. (β-Lactam-Antibiotika wirken deshalb nur auf wachsende Zellen.)“ (Zitat aus der Wikipedia-Ezyklopedie).

 

Oft sind die Keime auch gegen Tetrazykline, Aminogykoside und Makrolid-Antibiotika resistent, man spricht dann von multiresistenten Keimen. Wirksam sind Tigecyclin, Daptomycin und Vankomycin

 

Anm.: Tigecyclin ist ein halbsynthetisches Tetrazyklinderivat, Daptomycin ist im Augenblick eines der stärksten Bakerizide und gut gegen MRSA geeignet. Vancomycin ist ein chemisch kompliziertes Glycopeptid-Antibiotikum und für schwerbehandelbare Enterokokken und Staphylokokken – auch gegen MRSA (typische Krankenhauskeime) geeignet.

 

Anm. zu Vankomycin: inzwischen gibt es auch Keime gegen die Vankomycin nicht mehr wirkt, es gibt jedoch Forschungsansätz die zeigen, dass das Antibiotikum in Anwesenheit von Silber wieder wirkt. Über die Art der Silberzufuhr gibt es noch keine therapeutisch anwendbaren Therapievorstellungen.

 

MRSA stellt für gesunde Personen im ambulanten und häuslichen Bereich keine Gefahr dar, lediglich Menschen mit offenen Wunden oder Ekzemen sind gefährdet. Für Pflegepersonal oder im häuslichen Kontakt sind allerdings Hygienemaßnahmen, wie die Desinfektion der Hände erforderlich (1).

 

(AR)

(12.8.2014)

 

Quellen u.a.

 

(1)  http://www.labor28.de/igel/mrsa.html#sport

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© Dr. Alfred Rhomberg