Venclyxto – EU-Zulassung für ein neues Leukämiemedikament

 

Venetoclax, Wirkstoff von Venclyxto® - © Public Domain

 

Der Pharmakonzern Roche erhielt die EU-Zulassung für das Leukämiemedikament Venclyxto, das in den USA bereits unter dem Namen Venclexta vermarktet wird, seitdem die US-Behörde FDA bereits im April 2016 grünes Licht zur Behandlung durch ein beschleunigtes Verfahren „Break Trough Therapie) von CLL gab (1)

 

Der dem Medikament Venclyxto bzw. Venclexta zu Grunde liegende Wirkstoff ist Venetoclax  zur Behandlung von Blutkrebs und gilt als erster Vertreter der Wirkstoffklasse Bcl-2 Hemmer. Bcl-2 (Abk. für engl. B-cell lymphoma 2) ist ein Protein und der Prototyp der gleichnamigen Proteinfamilie, welche die bei der Regulation des programmierten Zelltods (Apoptose) eine Rolle spielen.

 

Wirkungsweise

 

Durch die selektive Hemmung von Bcl-2 hemmt Venetoclax selektiv das Protein Bcl-2 das bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CCL) und beim Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) und anderen B-Zell-Lymphomen an der Unterdrückung des natürlichen Vorgangs des programmierten Zelltods beteiligt ist. Durch die Blockade von Bcl-2 wird die Signalkaskade wiederhergestellt, welche die Krebszellen dazu bringt, sich selbst zu zerstören. Venetoclax kann zudem die die Unempfindlichkeit von Bcl-2-Proteinen gegenüber konventionellen Chemotherapeutika herabzusetzen, so dass diese besser wirksam werden können.

 

Die Behandlung weiterer Formen von Blutkrebs wird in Studien untersucht.

(AR)

 

(12.1.2017)

 

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Quellen:

 

(1)  http://www.roche.com/investors/updates/inv-update-2016-12-08.htm

Pharmaka sind Wirkstoffe für therapeutische oder diagnostische Zwecke, allerdings gilt der von Paracelsus (1493-1541) geprägte Satz:

 

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei“.

 

Paracelsus machte sich bei seinen Vorlesungen in Basel oft unbeliebt weil er sie 1). auf deutsch hielt und 2). die vorherrschende Meinung der Humoralpathologie des Galen oft als Bücherweisheit medizinischer Gelehrter kritisierte.

 

 

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© Dr. Alfred Rhomberg