Lungenkrebs ist eine Krebsform, für die es praktisch keine Möglichkeit der Früherkennung gibt und die bei der oft zufälligen Entdeckung nach längeren Bronchitiden bisher auch kaum erfolgreich behandelt werden kann. Während bei klein-zelligem Karzinom eine Chemotherapie durchaus anspricht, sieht die Fünf-Jahres Überlebenschance bei nicht klein-zelligen Karzinomen (NSCLC) äußerst schlecht aus (max. 15 %).
Umsomehr gibt eine unlängst veröffentlichte Nachricht etwas Hoffnung, nach welcher dem Immuntherapeutikum MPDL3280A (Roche) von der FDA ein „Breakthrohgh-Status“ zugesprochen wurde (1).
Anm.: Der erst 2012 eingeführte sogenannte „Breakthrough-Status“, verspricht eine nähere Begleitung eines therapeutisch signifikant besser wirksamen Stoffes, ein Status, der zu einer vorzeitigen Zulassung führen könnte.
MPDL3280A war bereits 2012 in Klinikphase I positiv aufgefallen, 2013 wurde anlässlich des European Cancercongress (ECC, abstract 3408) über bemerkenswerte und dauerhafte Ergebnisse bei Patienten mit metastasierendem NSCLC, eingeschlossen Plattenepithel- und Adenokarzinome, berichtet. Am Ende der Klinikphase III (Ende 2014) hat sich die positive Wirkung offenbar bestätigt (2).
Anm.: PD-1 = Akronym für „Programmed Cell Death 1 Protein“, Anti-PD-1 Antikörper blockieren die Interaktion zwischen dem programmierten Zelltod und seinem Liganden PDL1. Hemmt man die Interaktionen zwischen PD-1 und seinen Liganden, so vermindert sich die Wirksamkeit der Liganden. Ihr immunsuppressiver Effekt wird abgeschwächt. Die T-Zell-Antwort (z.B. gegen das Tumorgewebe) wird verstärkt, eine immmunsuppressive Antwort supprimiert (3).
Die Wirksubstanz MPDL3280 wird auf Grund der bisherigen Studien offenbar ohne nennenswerte Nebenwirkungen vertragen, so gab es z.B. keine dosiseinschränkenden Begleiterscheinungen und keine Lungenentzündungen und Diarrhoen.
(2) http://www.nature.com/nature/journal/v515/n7528/full/nature14011.html
(3) http://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/artikel?id=16517